Kultusministerin Susanne Eisenmann besucht die Turmbergschule

Die Schulstandorte Weingarten und Stutensee sind sich nicht nur räumlich nahe, sondern stehen auch in einer Wechselbeziehung. Weingartner Kinder fahren nach Blankenloch ins Gymnasium oder in die Realschule, umgekehrt kommen Kinder aus den Stutenseer Stadtteilen in die Gemeinschaftsschule nach Weingarten.

So war es naheliegend, für die beiden Vorsitzenden der jeweiligen CDU-Ortsverbände, Ansgar Mayr aus Stutensee und Nicolas Zippelius, die Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann zu einem gemeinsamen Besuch einzuladen. „Wir arbeiten untereinander eng zusammen“, erklärte Zippelius, „und wir wollten die Möglichkeit ergreifen, der Ministerin vor Ort unsere Schulen und deren Arbeit zu präsentieren“.

Was bieten die Schulen, wo drückt der Schuh?

Am Freitag der vergangenen Woche war es soweit. Der Rundgang begann in der Vorbereitungsklasse der Erich-Kästner-Realschule, die im Hochjahr der Flüchtlingsankünfte eingerichtet wurde. 17 Schülerinnen und Schüler lernen aktuell hier Deutsch und werden auf die Unterrichtsteilnahme vorbereitet, erklärte Rektorin Inge Steimer. Die erforderliche starke Differenzierung des Leistungsniveaus sei eine große Aufgabe. Eisenmann räumte ein, der passgenaue Übergang müsse noch verbessert werden, und fragte nach Vorschlägen. Eine zweite Lehrkraft in der Klasse wäre wünschenswert, war die Antwort. Ein Schwerpunkt der EKRS ist die Berufsorientierung. Eisenmann besuchte die einzelnen Stände auf dem „Markt der Möglichkeiten“, fragte die Schüler mit warmherzigen Worten nach ihren Erfahrungen in diversen Praktika und erhielt offene und aufgeschlossene Antworten. Alle sahen die Projekte zur Berufsorientierung als sehr sinnvoll an. Beeindruckt war die Ministerin von der Modellbahn-AG des Thomas-Mann-Gymnasiums. Schuldirektorin Silvia Anzt wies auf die fächerübergreifende Arbeit hin, die auch Teamarbeit fördert. Die Ministerin nahm diese Anregung gerne mit. Zu Schulhund George meinte sie, bei ihr stoße man damit offene Türen auf. Eine kurze Erklärung des Medienkonzepts mit personalisiertem Tablet und ein Blick auf die Sternwarte, dann ging es weiter nach Weingarten.

Turmbergschule mit musikalischem Schwerpunkt und vielen Projekten

Konrektor Jürgen Holderer, der die kurzfristig erkrankte Rektorin Karin Sebold vertrat, empfing den Besuch in der Pausenhalle der Schule. Einen Blick ins Gebäude der vierzügigen Grundschule kommentierte Eisenmann zwar mit dem „Charme der Zeit“, ließ sich aber von Holderer sagen, dass die Gemeinde sehr viel Geld in die Schulgebäude investiere. Bürgermeister Eric Bänziger erläuterte ihr kurz die Raumsituation und sprach die anstehenden Überlegungen betreffend Schulhaus und evangelisches Gemeindehaus an. Im Gebäude der Gemeinschaftsschule wurde Susanne Eisenmann von einem begeisterten Schulchor begrüßt und griff diese Begeisterung spontan auf. An dieser Stelle erläuterte Holderer ihr den Stellenwert des Chors. Über 100 Kinder singen, einmal jährlich gibt es ein Musical, das Adventsliedersingen und es besteht eine enge Kooperation mit den Jugendmusikschulen. Außerdem wurde die achte Klasse Sieger im Wettbewerb des Regierungspräsidiums Karlsruhe, „unser Klassensong“.

Bereits beim Betreten des Gebäudes hatte die Ministerin die elektronische Eingangstafel bemerkt, auf der auch das Profil „Berufsorientierung“ angegeben war und unterstrich die Bedeutung dieser Aufgabe der Schule für die Jugendlichen. Als gelungenen Querschnitt durch die Arbeit aller Schüler der Klassen fünf bis neun empfand sie die Projekte der vergangenen Tage. Sie zeigte sich echt interessiert, nahm sich Zeit und sprach mit den Kindern auf Augenhöhe, beispielsweise über die Projekte „Parcous“ und „Trickfilm“, ließ sich die „Notinsel“ erklären und die Vorschläge der Jüngeren für die Gestaltung des Schulhofs. Jede Schülergruppe präsentierte ihren Beitrag sehr eloquent und selbstbewusst und Susanne Eisenmann hörte geduldig zu.

Einige ältere Schülerinnen erläuterten ihr das Motto „Tolle bunte Schule“, das sich gegen Rassismus und für Toleranz und Vielfalt ausspricht. Die Nachfrage der Ministerin, ob sie meinten, das müsse auch im Unterricht mehr Raum finden, wurde durchaus bejaht.

Eintrag ins Goldene Buch

Die dritte Station war schließlich das Rathaus, in dem sich Susanne Eisenmann in das Goldene Buch der Gemeinde eintrug. „In Erinnerung an einen interessanten Besuch“, schrieb sie. Ihre Worte, die Kultusministerin Susanne Eisenmann der Gemeinde Weingarten ins Goldene Buch schrieb, dürften für alle Schulen an beiden Standorten gelten. Danach war im Turmzimmer des Rathauses ein internes Gespräch angesetzt, zu dem auch die Schulleiter der anderen Stutenseer Schulen eingeladen waren.