Der „Tag der Offenen Tür“ der Turmbergschule war auch in diesem Jahr prall gefüllt, nicht nur mit Informationen. Altersgemäß zeigten die Schüler und Schülerinnen Ausschnitte aus ihrem Schulalltag, der im Rahmen der Ganztagsschule zu einem Allroundangebot geworden ist.
Die erste Generation ist durch
„252 Jugendliche besuchen die Sekundarstufe eins“, erklärte Konrektor Jürgen Holderer, „und 383 Kinder die Grundschule.“ Die Tendenz sei insgesamt steigend. Rund 50 Lehrkräfte unterrichten an der Turmbergschule, vier davon an der Gemeinschaftsschule gymnasialen Stoff. „Die Kollegen fühlen sich sehr wohl bei uns“, berichtete Karin Sebold. Sie hätten sich freiwillig hierher beworben und niemand werde gegen seinen Willen an eine Gemeinschaftsschule versetzt. Aber es sei jedem Lehrer klar, dass er sich an einer Gemeinschaftsschule für fünf Jahre verpflichten müsse, erklärte sie mit Blick auf die sehr negativen Äußerungen des Philologenverbands, die für einige Aufregung gesorgt hatten. Die erste Generation sei jetzt durch, die Realschulabschlussprüfung sei super gelaufen. Das System des selbstbestimmten Lernens greife, denn es sei keineswegs so, dass Kinder sich selbst überlassen bleiben. Sie bekommen Input, unter anderem auch in Form von Frontalunterricht, der im Wechsel mit Übungs- und Vertiefungsphasen stehe. Schwächeren Kindern werden Jugendbegleiter zur Seite gestellt, die sie auffangen können.
Umfangreiche Informationen
Ein ganzer Flügel im Schulhaus war den Informationen über Kompetenzkurse und Mittagsangebote, Schullaufbahn und Beratung sowie den Bausteinen des Schulkonzepts gewidmet. „In den Klassen fünf und sechs öffnet sich das „Lernband“ in die Breite“, erklärte Rektorin Sebold. Schnellere Fünftklässler könnten hier schon am Stoff der Klasse sechs schnuppern, oder langsamere Sechstklässler das eine oder andere aus Stufe fünf wiederholen. In „Clubs“ befassen sich Schüler intensiv mit bestimmten Themen. „Coaching“ nimmt sich einzelner Schüler an. Der Zeitaufwand hierfür sei sehr hoch und vieles werde hier noch ehrenamtlich geleistet, sagt die Rektorin. „In diese Schule ist sehr viel Herzblut reingeflossen“ hatte auch Bürgermeister Eric Bänziger bestätigt. Die Mittagspause wird mit sinnvollen Angeboten wie Spazierengehen oder Tischtennisspielen gefüllt. Die Grundschulempfehlungen werden derzeit ausgesprochen, und viele Eltern von Kindern mit einer Empfehlung fürs Gymnasium überlegen, diesen Weg über die Gemeinschaftsschule zu gehen. Die Schülerzahlen steigen, aber wir wollen zweizügig bleiben.
Infos über Schulabschlüsse
In Lerngruppe 10 sind derzeit 36 Kinder, zehn davon gehen im Anschluss auf ein Berufliches Gymnasium. Von 60 Schülerinnen und Schülern in Lerngruppe 9 streben 28 den Hauptschulabschluss an, die anderen gehen weiter zu Lerngruppe 10, wo ihnen der Realschulabschluss möglich ist. „Gemeinschaftsschule ist europäischer denn je. Kein anderes Land in Europa habe noch das dreigliedrige Schulsystem, warum soll Deutschland daran festhalten, meint die Rektorin. Besonders interessant für Eltern dürfte die Zusammenstellung der möglichen Abschlüsse gewesen sein. „Wir hatten so viele Anfragen von Eltern, die wissen wollten, was ihre Kinder danach machen können“, begründete Lehrerin Bettina Appelt die Schautafel. Ab dem Schuljahr 2021/22 biete die Draisschule in Karlsruhe, auch eine Gemeinschaftsschule, eine gymnasiale Oberstufe und einen Abiturabschluss an. Im Grundschulgebäude wurden Infos aus dem Deutsch- und Mathematikunterricht der jüngeren Kinder und Materialien aus dem Fremdsprachenunterricht ausgestellt. Die Eröffnungsfeier gestalteten mehrere Percussiongruppen mit starken Rhythmen und Klängen auf allerlei unterschiedlichen Trommeln.